Bananenschalen-Kuchen

Kategorien: Früchteteil, Leaf to Root, Rezept, UnkategorisiertVon 01/05/2018Views: 13270

An meinen Workshops ist er der Hit: ein Kuchen aus Bananenschalen. Gerne verrate ich Dir hier das Rezept dafür – weil es so schön zeigt, dass man tatsächlich Gutes machen kann aus Dingen, die früher immer im Kompost gelandet sind.

Es gibt Rezepte in meinem Blog, die vor allem dem Geschmack dienen. Und solche, bei denen vor allem die Vermeidung von Foodwaste im Zentrum steht. In diesem Rezept ging es mir eigentlich um das Zweite. Doch dann hab ich gemerkt, dass das Resultat sehr gut schmeckt. Ein Grund mehr, dem Bananenschalen-Kuchen eine Bühne zu geben.

Ein halb geschälte Banane auf dem Tisch.

Wer eine Banane schält, kann die Schalen für einen delikaten Kuchen verwenden.

Dass Bananenenschalen essbar sind, habe ich vor einiger Zeit bei meinen intensiven Recherchen rund ums Thema «Leaf to Root» für das gleichnamige Buch herausgefunden, weil ich beispielsweise in US-Blogs auf ganz viele Rezepte mit Bananenschalen gestossen bin. Ich selber esse selten Bananen. Doch neulich hatte ich einen Workshop im Tropenhaus Wolhusen und habe mich im Zuge davon etwas intensiver mit tropischen Früchten befasst.

Bananenschalen-Kuchen aus Neuseeland in „Leaf to Root“-Variante

Dabei bin ich auf dieses Rezept aus Neuseeland gestossen. Ich habs nachgebacken und war positiv überrascht, wie bananig der Kuchen schmeckt, obschon nur mit Schale zubereitet. Da man kaum je sechs Bananen aufs Mal isst, wie im Rezept vorgeschlagen, habe ich es etwas abgewandelt. Aber für den Trick, die Schalen mit Wasser zu mixen – und das ist das Zentrale an diesem Rezept – habe ich mich im Blogbeitrag von «Love Food Hate Waste» inspirieren lassen. Achtung, nicht erschrecken: Wenn man die Schalen mit dem Wasser mixt, gibt es einen Brei, der sehr schnell braun bis dunkelbraun wird, das ist ganz normal.

Wer den Kuchen nachbacken und dabei die ganze Banane verwerten will, dem habe ich einen Tipp: Fruchtfleisch in Stücke schneiden und einfrieren. Dann mit einem Powermixer zu einem Glace aufmixen (das ist ein Klassiker aus der veganen Küche, die Konsistenz wird ziemlich cremig). Wer will, gibt Zucker und Rahm dazu. So hast Du ein Eis und dazu ein Biscuit, also alles, was es für einen tollen und überraschenden Nachtisch braucht.

Natürlich gilt, bei Bananen noch mehr als bei anderen Früchten: Für die Schale nur Bananen aus Bio- oder sogar aus Demeter-Landwirtschaft verwenden!

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Bananenschalen-Kuchen auf einem Teller, daneben eine Banane.

Bananenschalen-Kuchen ist auch ein Genuss für Menschen, die keine ausgesprochenen Bananen-Fans sind.

REZEPT

Bananenschalen-Kuchen

Zutaten
(für einen Blechkuchen von ca 25×25 cm)

 

3 Bananenschalen

1/4 Tasse Wasser

2 Eier, Eigelb und Eiweiss getrennt

1 Tasse Rohzucker

30 g Butter, Zimmertemperatur

1,5 Tassen Mehl*

3 TL Backpulver (unter das Mehl mischen)

 

Zubereitung

 

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Backform mit Backpapier belegen oder bemehlen.

Die Bananen schälen und die Schalen mit dem Messer in Stücke schneiden. Mit 1/4 Tasse Wasser vermixen. Der Brei wird sehr dunkel, das ist normal.

 

Eigelb, Zucker und Butter aufschlagen, bis sich eine hellgelbe Masse bildet. Bananenschalenbrei untermengen. Mehl und Backpulver dazugeben und mischen.

 

Eiweiss steif schlagen und mit dem Mehl vorsichtig unter die Masse ziehen. In die Backform füllen und 30 bis 40 Minuten (je nach Dicke des Kuchens) backen.

* An meinem «Leaf to Root»-Tag an der OFFA-Messe in St. Gallen haben wir spontan 0,5 Tassen Mehl mit Hanfmehl von Alpenpionier ersetzt. Der Kuchen schmeckte eigentlich noch besser. Hanfmehl ist der getrocknete, gemahlene Presskuchen von Hanfnüsschen, der entsteht, wenn man die Nüsschen für Öl presst. Als Alternative kannst du auch ein anderes Presskuchen-Mehl, beispielsweise das von Aprikosen, das ich bei «Ölmühle an der Havel» in Berlin gefunden habe.

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